Am Anfang war da diese Unsicherheit—eine Art vorsichtiges Herantasten an das Thema Blumenwahl. Manche Teilnehmer schauen auf die Fülle an Farben und Stielen und fragen sich: Wo bitte fängt man da an? Es klingt so einfach: „Wähle, was dir gefällt.“ Aber das ist, ehrlich gesagt, oft der Moment, in dem die Verwirrung am größten ist. Es gibt eben nicht nur Lieblingsblumen, sondern auch solche, die sich im Arrangement plötzlich ganz anders verhalten, als man dachte. Ich erinnere mich an einen Workshop, in dem fast jeder versuchte, mit Lilien zu arbeiten—nur um dann zu merken, wie dominant sie werden können, wenn man sie zu früh platziert. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade die Frage nach dem Fokus – „Wer führt in diesem Strauß eigentlich das Gespräch?“ – vielen erst später klar wird. Und dann, manchmal fast beiläufig, passiert es: Das Verständnis für Proportionen, für den leisen Unterschied zwischen harmonisch und langweilig, wächst merklich. Ein Missverständnis hält sich hartnäckig: Viele glauben, es gäbe feste Regeln, die einfach „abgearbeitet“ werden müssen. Doch echte Kompetenz zeigt sich, wenn man diese Regeln kennt—und trotzdem bewusst bricht, um etwas Lebendiges zu schaffen. Im Rahmen von career_development haben wir uns auf das Thema Gruppierung konzentriert; aus gutem Grund, denn das Gruppieren von Blüten ähnlicher Form oder Farbe entscheidet oft darüber, ob ein Gesteck wie eine zusammengewürfelte Sammlung wirkt oder wie ein durchdachtes Ganzes. Wir beobachten immer wieder, wie ein einziger, scheinbar belangloser Farbton das Gesamtbild kippen kann. Und ja, manchmal reicht auch ein Zweig Schleierkraut, um alles aus dem Gleichgewicht zu bringen—eine Tatsache, die in vielen Ratgebern schlicht ignoriert wird. Wir haben gelernt, dem Moment der Unsicherheit Raum zu geben, weil daraus meist die besten Fragen entstehen. Wie viel Intuition verträgt die Technik? Diese Frage begleitet uns, und eindeutig beantworten lässt sie sich wohl nie ganz.